Bevor wir diesen Artikel zu schreiben begannen, fragten wir verschiedene Personen in unserer Agentur, was sie denn unter einer Digitalstrategie verstehen. Vom Management, über die Consultants, die Creatives bis zu Marketing und Sales. So divers die Hintergründe der befragten Personen waren, so unterschiedlich die Antworten. Damit sind wir in diesem Thema gleich mittendrin. Es gibt keine Pauschalformel für die Erstellung einer Digitalstrategie. So facettenreich ein Unternehmen ist, so breit ist auch dessen Digitalstrategie. Im Grunde geht es um die Frage, wie der Einsatz digitaler Technologien die unterschiedlichsten Prozesse eines Unternehmens zu optimieren vermag, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu generieren.
Nur, welche Prozesse sollen das sein? Stehen die Prozesse zur Herstellung von Produkten oder Erbringung von Dienstleistungen im Fokus? Die Team-Organisation oder Projekt-Koordination? Die interne oder externe Kommunikation? Oder gleich alles zusammen? Die Antworten auf diese Fragen hängen von vielen Faktoren ab. Neben den offensichtlichen Themen wie Produktivitätssteigerung, Distribution oder Produktentwicklung muss auch der Art, Struktur und Kultur des Unternehmens Rechnung getragen werden. Diese müssen ebenso berücksichtigt werden, wie operative Themen und menschliche Bedürfnisse.
Die Erfahrung zeigt, dass eine gründliche Erhebung, eine holistische Betrachtungsweise und ein akribisches und systematisches Vorgehen unabdingbar sind. Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu verstehen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Häufige Fallstricke hingegen sind Annahmen, Flickwerk und wilder Aktionismus.
“When digital transformation is done correctly, it's like a caterpillar turning into a butterfly, but when done wrong, all you have is a really fast caterpillar."
George Westerman, Research Scientist at the MIT Center for Digital Business
Die digitale Transformation stärkt Unternehmen für den Wettbewerb und vereinfacht Prozesse. Sie betrifft alle Mitarbeitenden und meistens alle Unternehmensbereiche. Weil dabei oft alte Strukturen und Prozesse hinterfragt und neu aufgebaut werden, ist es empfehlenswert, alle involvierten Personen und Bereiche einzubeziehen - insbesondere deren unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen. Aber auch hier gilt: Was vorher schon nicht richtig lief, wird durch die Digitalisierung nicht automatisch besser. Thorsten Dirk von Telefonica DE hat das mal lapidar so formuliert: «Wenn Sie einen Scheissprozess digitalisieren, dann haben Sie einen scheiss digitalen Prozess.»
Um dem vorzubeugen, empfiehlt sich ein strukturiertes Vorgehen: Anhand Ihrer System- und Prozesslandschaft, verwendeter Werkzeuge und der individuellen Arbeitsweise Ihrer Organisation sollte vorab untersucht werden, wie in Ihrem Unternehmen derzeit (zusammen-) gearbeitet wird und durch welche Prozesse und Mechanismen diese Arbeit gesteuert wird. Ein grosses Augenmerk liegt natürlich auch auf den Werkzeugen beispielsweise für interne Kommunikation, Projekt-Koordination oder Datenverwaltung.
Basierend auf den vorab definierten Zielen werden in einem nächsten Schritt mögliche Handlungsfelder definiert und konkrete Massnahmen ausgearbeitet. Interdisziplinarität und Miteinbezug aller betroffenen Akteure ist hier besonders wertvoll. Zudem gilt es, Herausforderungen, Hindernisse und Risiken zu identifizieren.
Sämtliche Ergebnisse werden auf einer detaillierten Roadmap festgehalten. Diese hält alle definierten Massnahmen fest, weist sie den jeweiligen Handlungsfeldern zu und verortet sie auf einer zeitlichen Ebene inkl. Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Herausforderungen und Risiken. Danach folgt die Umsetzung der einzelnen Massnahmen, meist in eigenen, dedizierten Projekten.
Die
Roadmap
beschreibt, wie Sie gedenken, die Digitalisierung in Ihrer Organisation voranzutreiben und erlaubt ein systematisches und strukturiertes Vorgehen. Zudem dient sie als eine Art
Standortbestimmung, welche Ihnen Klarheit verschafft und Ihnen dabei hilft, in der Digitalisierung die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Eine wichtige Grundlage für eine zielführende Digitalstrategie sind Daten jeder Art. Hierbei ist es wichtig, sich eine Übersicht der verfügbaren Daten zu verschaffen, um davon weitere Handlungsfelder abzuleiten. Dieses Zahlenmaterial bildet die Grundlage zur Bildung sogenannter KPIs (key performance indicators) - quantifizierbare Ziele, anhand derer der Erfolg kontinuierlich gemessen werden kann. So sehen wir stets, ob wir uns verbessert haben und wo genau.
Ricola haben wir bei der Erarbeitung ihrer Digitalstrategie unterstützt. Wir sind stolz, unserem Lieblings-Kräuterzucker-Hersteller auch bei der Umsetzung derselben zu einer globalen Plattform für ein emotionales Markenerlebnis verholfen zu haben und dass das Unternehmen dadurch für die Zukunft bestens gerüstet ist.
Sie wollen Ihre Geschäftsprozesse erfolgreich digitalisieren? Lesen Sie hier mehr: So gehen wir vor!
Photo by Kevin Schmid on Unsplash