Haben Sie konkrete Fragen zu UX, UI oder wie Sie die Interaktion Ihrer User mit Ihren Produkten verbessern können?
Sam Sherbini berät Sie gerne. Sie erreichen ihn unter sam.sherbini@yoo.digital
Der rasante Wandel hat vieles, was wir als vertraut empfinden, für immer verändert. Neue Technologien, globalisierte Märkte und veränderte Verbrauchererwartungen stellen uns vor immer neue Herausforderungen. Angesichts des Tempos und der Grösse der heutigen Märkte reichen aufeinander aufbauende Verbesserungen einfach nicht mehr aus, um Probleme zu lösen. Um vorwärts zu kommen, brauchen Teams kreative Herangehensweisen, welche diese stärker voranbringen als nur in kleinen Schritten.
Konkrete Lösungen für diese Herausforderungen sind neue Kollaborationsformen. Diese setzen auf Diversität und Kreativität, um in einem noch unbekannten und unsicheren Umfeld innovative Lösungen zu entwickeln.
If you look at history, innovation doesn’t come just from giving people incentives;
it comes from creating environments where their ideas can connect.
Steven Johnson – Science author & media theorist
Nur, wenn man von Innovation redet, denken natürlich alle als erstes gleich an Kreativität. Und selbstverständlich hilft uns eine kreative Denkweise, über den Tellerrand zu schauen, uns neue Möglichkeiten vorzustellen und unerwartete Verbindungen zwischen diesen Möglichkeiten herzustellen, aber reine Kreativität ist nur die halbe Miete. Was oftmals unterschätzt oder gar ganz vergessen geht, ist die Vielfalt, die Diversität – Diversität der Gedanken, der Disziplinen, der Erfahrungen und der Hintergründe! Diese Diversität hilft uns, die Art und Anzahl dieser Ideen zu maximieren und aus der Fülle der kreativen Ideen wirklich bahnbrechende Ideen zu formen, die das Prädikat “innovativ” auch wirklich verdienen.
Das stellt uns jedoch auch gleichzeitig vor grosse Herausforderungen. Denn je vielfältiger die Teams sind, je diverser die Hintergründe und je unterschiedlicher die Erfahrungen, umso anspruchsvoller ist die Zusammenarbeit. Das heisst, wir brauchen neue Formen der Zusammenarbeit, welche diese Diversität zu kanalisieren und auszuschöpfen vermag.
Im Industriezeitalter – in der wir uns je nach Definition immer noch befinden – war bzw. ist die Zusammenarbeit auf Effizienz ausgerichtet: möglichst viel Arbeit in möglichst kurzer Zeit. Das bedeutete, dass Teams die Prozesse für die Weitergabe von Aufgaben optimierten und die Arbeit von Abteilung zu Abteilung weitergereicht wurde: Person oder Abteilung A) vollzieht Arbeitsschritt A) und gibt die Arbeit weiter an Person oder Abteilung B), die ihren Arbeitsschritt vollzieht und es wiederum an C) weitergibt, usw.
Nach diesem Schema funktioniert immer noch der Grossteil unserer Wirtschaft. Ein Beispiel dafür ist der Hausbau – auch hier sehr stark vereinfacht: Zuerst kommt der Architekt, er plant das Haus. Er gibt es dann ab an den Maurer, der die Mauern hochzieht. Der wiederum übergibt dem Maler, der sie schön weiss anmalt und zum Schluss kommt der Elektriker, um die Steckdosen einzubauen.
Dieses Vorgehen funktioniert sehr gut, wenn man genau weiss, was man erreichen will und einen klar definierten Prozess dafür hat: Häuser haben wir im Laufe der Menschheit schon millionenfach gebaut. Wir wissen genau, wie das läuft und haben jahrhundertelange Erfahrung, auf die wir zurückgreifen können. Und im Laufe der Zeit haben wir durch Mikro-Innovationen den Prozess verfeinert und perfektioniert.
Die Anforderungen der heutigen Gesellschaft und der Märkte sind jedoch nicht immer so klar definiert. Je länger je mehr verlangen diese nach grundlegend neuen Lösungen. Stellen wir uns vor, wir befassen uns statt mit einem Routinehausbau grundsätzlich mit der Frage, wie die Gesellschaft in Zukunft leben und wohnen wird. Hier funktioniert unser Vorgehen nicht mehr. Wir haben keine Präzedenzen, auf die wir zurückgreifen können, keine Erfahrungen. Wir betreten komplettes Neuland.
Kreative Kollaboration setzt da an und versucht mittels Diversität und Kreativität, innovative Lösungen in einem unklaren und unbekannten Umfeld zu entwickeln. Während es bei anderen kollaborativen Arbeitsformen zu Übergaben zwischen Fachleuten und Interessensgruppen und kommt, beinhaltet die kreative Kollaboration iterative Arbeitszyklen, in denen verschiedene Akteure sich gleichzeitig um dasselbe Problem kümmern.
Es geht hierbei nicht mehr um den Abschlag A) macht etwas und übergibt es B). Sondern A) und B) arbeiten zusammen an dem Problem und versuchen gemeinsam Lösungen für das Problem zu finden.
Hier liegt der Fokus ganz stark auf Diversität. Und wenn wir von Diversität sprechen, meinen wir wirklich alles: Diversität der Fähigkeiten, des Fachwissens, der Denkweisen, der Erfahrungen, der Hintergründe sowie der Identitäten. Es geht darum, ein möglichst breites Spektrum an vorhandenem Wissen zu nutzen, um die Art von Ideen zu entwickeln, die für Innovationen erforderlich sind. Wo homogene Teams oft nicht weiterkommen, da alle «dieselbe Brille» aufhaben, können heterogene Teams Hindernisse überwinden, indem sie diese aus verschiedenen Blickwinkeln angehen.
Smart teams will do amazing things,
but truly diverse teams will do impossible things.
Claudia Brind-Woody, Vice Präsident and Managing Director of intellectual property, IBM:
Wenn wir wieder unser Beispiel des Hausbaus anschauen: Natürlich kann jede Fachperson sich des Problems des zukünftigen Wohnens annehmen. Ihre Einzellösungen werden jedoch eher eindimensional sein, denn jeder für sich kann das Problem nur aus einem (seinem) Blickwinkel betrachten, jeder ist in seinem eigenen Garten gefangen und wird nur schwer über den Horizont dieses Gartens hinweg schauen können.
Mit den richtigen Gegebenheiten beginnen die verschiedenen Teammitglieder, das Denken der anderen zu beeinflussen. Individuelle Perspektiven verschmelzen und vervielfältigen sich zu neuen Alternativen.
Hierfür braucht es jedoch die richtigen Rahmenbedingungen. Wir können nicht eine Handvoll Leute zusammen bringen und erwarten, dass von alleine Innovation entsteht. Bei unserem Hausbau-Beispiel können wir nicht einfach den Architekten, den Maurer, den Maler und den Elektriker in einen Raum stecken und erwarten, dass wir eine Woche später neue, nachhaltige Wohnformen haben.
Es braucht die richtigen Prozesse, Regeln, Verhaltensformen und Prinzipien, damit diese Leute effektiv miteinander kollaborieren können. Diese Rahmenbedingungen erlauben es den Teams, sich wohlzufühlen, auszudrücken, was sie wollen, Fehler zu machen und damit umzugehen, nicht immer gleich sofort alle Antworten zu kennen. Es geht darum, durch Exploration und Experimentieren zu lernen. Diese Rahmenbedingungen fangen bei der richtigen Kultur an. Dazu später mehr.
Stehen Sie in Ihrer Organisation ebenfalls vor Aufgaben, die Sie kollaborativ bewältigen wollen? Wir beraten gerne bezüglich Herangehensweisen und bewährten Methoden. Fragen Sie uns.
Haben Sie konkrete Fragen zu UX, UI oder wie Sie die Interaktion Ihrer User mit Ihren Produkten verbessern können?
Sam Sherbini berät Sie gerne. Sie erreichen ihn unter sam.sherbini@yoo.digital