Hast Du Fragen zum Arbeiten aus dem Ausland?
Florian Wagner hilft gerne weiter - oder beantwortet auch Fragen zu Digitalisierung oder anderen Leistungen aus dem YOO-Spektrum :-) Er ist erreichbar unter: florian.wagner@yoo.digital
Du planst, demnächst aus dem Ausland zu arbeiten? Florian hat genau das im Frühling während einiger Wochen gemacht. Er erzählt im Interview von seiner workation-Erfahrung aus Mallorca. Wir fragen ihn, was gut funktioniert hat und was er nächstes Mal ändern würde:
Florian: Die Internetverbindung war sehr gut, Glasfaserleitung! Es war keine grosse Umstellung zur Arbeit von zu Hause aus und typischer Remote-Arbeit. Ich hatte meinen eigenen Raum, wo ich mich mit Laptop, Bildschirm, Tastatur etc. prima einrichten und in Ruhe arbeiten konnte. Der Ausblick auf den Strand und die Küste war die perfekte Ergänzung auch in etwas intensiveren Zeiten.
Ich konnte mich mit Freunden und Familie treffen, direkt nach der Arbeit Ausflüge unternehmen oder einfach an der Küste entlang wandern gehen. Oder früh morgens am noch kühlen und menschenleeren Strand den Sand unter den Füssen spüren und einen Kaffee geniessen und etwas die Seele baumeln lassen.
In der internen Zusammenarbeit habe ich keinerlei Proleme erfahren, da jede:r meiner Kolleg:innen es gewohnt war, remote zusammen zu arbeiten und es keine Rolle gespielt hat, wo ich mich physisch befinde. Ich habe dennoch gemerkt, wie wichtig es ist, meinen
Kalender korrekt zu pflegen. Nur so können meine Kollegen nachvollziehen, wann ich erreichbar bin und entsprechend planen.
Gute Erreichbarkeit war und ist mir immer noch sehr wichtig, sonst kann das eventuell zu Frust auf Seite meiner Kolleg:innen und Kunden führen - natürlich gilt das auch umgekehrt ;-) Hierzu empfiehlt es sich, die ganzen
Kommunikationskanäle offen zu halten, wie Instant Messenger (Slack), Microsoft Teams, E-Mail. Wenn ich mal konzentriert arbeiten muss, schalte ich meine Verfügbarkeit in den Kanälen um, so dass ich keine Push Benachrichtigungen bekomme und meine Kollegen sehen, dass ich gerade beschäftigt bin und nicht gestört werden möchte.
Mein Set-up ist immer sehr minimalistisch, ich brauche nicht viel. Am liebsten arbeite ich nur mit meinem Laptop. Wenn ich dabei bin, Angebote zu schreiben und mehrere Fenster geöffnet habe, ist es jedoch schon angenehmer, meinen externen Bildschirm anzuschliessen.
Um mich zu konzentrieren, habe ich mir einen ANC (Active Noise Cancelling) Kopfhörer zugelegt, da bekomme ich von der Umgebung weniger mit und kann Konzentrationsmusik hören. Das entspannt mich.
Die Akzeptanz meiner Kolleg:innen war immer vorhanden und ich hatte nie das Gefühl, dass meine Abwesenheit zu Problemen geführt hat. Unsere Organisation ist bereits erfahren, an unterschiedlichen Orten gemeinsam zu arbeiten, ob voll remote oder im Hybrid Modus, hier geht eigentlich alles. Je nach Situation ist ein persönliches Treffen nicht ersetzbar, so sind Workshops vor Ort oder Kundentermine face-to-face wichtig und eine angenehme Abwechslung.
Das Wetter (lacht). Leider hatten wir in den zwei Monaten auf Mallorca nicht das beste Wetter. Es war kalt und nass und wir haben uns gerade in dieser Zeit nach unseren persönlichen Dingen des täglichen Lebens gesehnt. Sei es die Kaffeemaschine, die gewohnte Dusche, Küchenutensilien oder unser grosses bequemes Sofa. Wir sind schon Gewohnheitstiere, aber es hat dann natürlich doch alles funktioniert und uns fehlte es an nichts.
Wir haben uns schnell an die neuen Umstände gewöhnt, haben uns unsere vier Wände schön gemütlich gemacht. Im Haus selbst haben einige Dinge gefehlt, wie Duschvorhang, Badvorleger, Staubsauger, Wischmopp, etc. Die Pfannen waren zerkratzt und der Belag blätterte bereits ab. Und noch einiges mehr. Wir sind keine Ordnungsfanatiker, dennoch haben wir es gern sauber und wohlriechend. Das Haus stand aufgrund der Jahreszeit bereits ein paar Wochen leer und roch dementsprechend. Angekommen haben wir erstmal geputzt, uns einen Überblick verschafft und überlegt, in welchem Zimmer wir schlafen, wo ich arbeite und ob Schreibtisch und Stuhl für mich passen. Ich habe direkt die Internetverbindung getestet und konnte mich gleich beruhigen. Innerhalb der ersten zwei Stunden hatte ich direkt meinen Arbeitsplatz eingerichtet.
Es ist schon ein Unterschied, ob man zwei Wochen Urlaub macht oder zwei Monate woanders lebt und arbeitet. Im Urlaub verbringt man doch mehr Zeit draussen und schaut sich die Gegend an, im Workation Modus verbringt man doch auch viel Zeit an seinem Arbeitsplatz und im Haus/Wohnung. Dann will man es sich auch gemütlich machen und das Gefühl haben “zu Hause” zu sein.
Auf jeden Fall! Ich kann es mir sogar sehr gut vorstellen, dauerhaft im Ausland zu leben und alle paar Wochen für ein paar Tage im Büro zu sein. Ich brauche Sonne und Meer, das macht mich glücklich. Das pusht mich auch und macht mich produktiver.
Trotz der Arbeit und dem Aufwand für die Hin- und Rückreise per Fähre sowie den Abklärungen bzgl. Sozialversicherung, Arbeitsgesetz, etc. war ich immer sehr entspannt. Zudem hat die Wirkung auch lange angehalten. Diese Entspannung und das Wohlgefühl habe ich im bisherigen Set-up so nicht erfahren. Wenn wir eine Regelung mit der Firma finden, würde mich das sehr freuen.
Bezüglich Destination: Für einen Aufenthalt auf Mallorca würde ich einen Monat später gehen, sodass ich mehr Sonnentage hätte und es deutlich wärmer und das Wetter konstanter wäre.
Bezüglich Ausstattung der Unterkunft: Ich würde diese vorher etwas genauer überprüfen und eventuell meine Kaffeemaschine mitnehmen. ;-)
Noch ist nichts entschieden - wir diskutieren noch :-). Aber das Bild macht doch Lust, oder?
Da lässt es sich nämlich schon leben:
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Fotos: Florian Wagner. Interview: Kathrin Lindegger